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IVAN GORSHKOV – THE WAY OF KING’S PIE

IVAN GORSHKOV

Der Zuschauer wird Zeuge einer stummen Szene: Zwei Gestalten sind in der Zeitlosigkeit erstarrt – ein wie mit karstigen Gebilden überkrusteter Gigant und sein in scheinbarer Schwerelosigkeit verharrender kleiner Geselle.
Sie lassen an antike Wächter geheimer Tore denken oder an mythische Heroen, die ein grausamer Fluch dazu verdammt hat, auf ewig Wacht zu halten, bis sich die Prophezeiung erfüllt. Der tönernen Armee, der im gläsernen Sarg schlafenden Prinzessin.
Klar ist nur eins: Ihr Aussehen ist jämmerlich und furchteinflößend. Wer ihnen unvorbereitet gegenübersteht, dem ist es unbehaglich, sich in einem abgeschlossenen Raum mit IHNEN zu befinden. Die klirrende Stille lässt ihn zittern. Es scheint, ein einziger ungeschickter Schritt oder ein Blick, und diese Finsterlinge werden wach und erfüllen unerbittlich ihre seltsame Pflicht.
Der Titel „Der Weg des königlichen Kuchens“ beschreibt genau diese Situation. Es geht dabei um Hochmut, um Pflicht, es geht um das Schicksal, um den Weg, um die Heldentat. Aber der Gegenstand jener Pflicht selbst ist lächerlich und vergeblich, es ist nur ein Kuchen. Aber vielleicht ist das gut so – damit niemand sich übermäßig wichtig nimmt.