Blog

DiehlCUBE recommends: AUSSTELLUNG IN BASEL – KUNST ALS SPIELOBJEKT

Kunst für jeden zugänglich machen, den Betrachter mit einbeziehen – das war das Ziel einiger Künstler in den 50-er und 60-er Jahren. Sie verstanden sich Spielmacher, als Moderatoren und wollten Kunst popularisieren. Dieser Kunstrichtung hat das Museum Tinguely in Basel jetzt eine eigene Ausstellung gewidmet.

„Spielobjekte – die Kunst der Möglichkeiten“ heißt die neue Ausstellung. Die Besucher werden zu künstlerischen Mit-Spielern. So wie bei Jean Tinguelys Maschine Rotozaza I.Sie wird über einen großen Trichter mit Bällen gefüttert. Haken, befestigt auf einem breiten Gummiband befördern sie nach oben, wo ein Hebel sie wegkickt. Kein Wunder, dass sie besonders bei Kindern beliebt ist. Sie ist die Verbindung zur neuen „Spielobjekte“-Sonderausstellung mit 100 Exponaten von Künstlern des 20. Jahrhunderts.

Grelles Neonlicht bricht sich im Wasserbecken

Bewegung, optische Reize, aber auch Krach ziehen die Besucher an, beispielsweise eine in die Wand integrierte Kugelbahn. Oder das Gummibandbild von Dieter Roth. Es besteht aus einer exakten Reihen von Nägeln, an denen Gummis befestigt werden können. Mit nur einer Bewegung kommt eine andere Installation aus. In einem dunklen Raum strahlen Neonröhren von der Decke. Darunter steht ein Wasserbecken, das sich kippen lässt. Die Wasseroberfläche spiegelt das grelle Licht wieder, bei einer einzigen Bewegung bricht sich das Licht in den Wellen.

Der Betrachter als Kunst-Akteur

„Der Künstler verstand sich zum Teil lediglich als Programmierer“, erklärt Roland Wetzel, Direktor des Tinguely-Museums. In der Kunstbewegung der Spielobjekte tauchte statt dem Namen des Künstlers manchmal nur noch eine Gruppe auf. Der Betrachter oder Kunstkonsument kann und soll ihre Objekte selbst ausprobieren und verändern. Doch nicht alle Exponate in der Sonderausstellung dürfen wirklich ausprobiert und berührt werden, sie sind mittlerweile zu wertvoll. Aus diesem Grund bietet das Museum zahlreiche Führungen an – bis zu sechs pro Tag.

Die Ausstellung „Spielobjekte – die Kunst der Möglichkeiten“ im Basler Museum Tinguely dauert noch bis zum 11. Mai. Das Museum ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Eintritt: 10-15 Schweizer Franken.