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AMÉLIE GRÖZINGER – IMPRINTS OF SOLID MATTER

…bis zum 24.01.2015 im Diehl CUBE zu sehen.
Dem Akt des Faltens wohnt eine Systematik inne. Denn Faltung bedeutet ein Ausgangsmaterial nach Regeln, welche die angestrebte Form vorgibt, zu verändern. Im Gegensatz zur Montage verbleibt das Ausgangsmaterial intakt – es wird weder durch Schneiden noch durch Kleben zerstört oder neu definiert.
Amélie Grözingers Arbeiten bestehen aus gefalteten Sechsecken und so definiert die Form des Hexagons nicht nur die Faltung, d.h. den Arbeitsprozess, sondern auch die finale Form ihrer Arbeiten. Das Hexagon wird zum elementaren Baustein ihrer Körper und Strukturen und diese verweisen ebenso auf die Form von Gebrauchsgegenständen wie Lampen oder Spiegel wie sie sich als freie Kreationen darstellen.
Die Falte, so schreibt der Philosoph Gilles Deleuze, markiere keine Trennung, sondern eine Unterscheidung. Dieser Aspekt ist für Grözingers Arbeiten enorm wichtig: Schließlich verändert sie nicht nur Formen, sondern auch den Blick auf Materialien, die wiederum durch die Faltung aufgewertet und in Form gebracht werden.

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…until 24.01.2015 at Diehl CUBE.
The act of folding is intrinsically systematic. To fold something is to alter the shape of material according to the specific rules dictated by the intended final form. Unlike montage, the original material remains intact; it’s not destroyed and redefined through cutting and pasting.

Amélie Grözinger’s works are constructed from folded hexagons. Not only does the six-sided figure thus define the folding process itself, but also resulting shapes that populate her works. The hexagon becomes an elementary component of her bodies and structures, which, in turn, evoke the forms of everyday objects such as lamps or mirrors – forms that present themselves as free design creations.
The fold, as philosopher Gilles Deleuze wrote, does not denote a separation but rather a differentiation. This aspect is central to Grözinger’s works. After all, she doesn’t simply alter shapes; she changes the way we look at materials, which in turn gain new valorization through their being folded into new forms.

Christina Landbrecht